In tiefer Trauer geben wir den Tod von Prof. Dr. Rainer Zech bekannt, der die ArtSet Forschung Bildung Beratung GmbH 1997 gegründet und in den Jahren 2000/2001 mit LQW das erste Modell der Lerner- und Kundenorientierten Qualitätstestierung maßgeblich konzipiert, erprobt und in zahlreichen Bildungsorganisationen etabliert hat. Auch die anderen Qualitätsmodelle der LKQT-Familie (LQK, KQB und KQS) hat er federführend inhaltlich gestaltet und praktisch erprobt.
Lange bevor systemtheoretische Prämissen zum allgemein anerkannten Fundament von Organisations- und Qualitätsentwicklung geworden sind, hat Rainer Zech diese der Modellentwicklung zugrunde gelegt. Die Betrachtung von Organisationen als soziale Systeme (und nicht als eine Ansammlung von Menschen), der Gedanke der Kontextsteuerung oder auch das Wechselspiel von Selbst- und Wiederbeschreibung als bewusstes Einnehmen einer Beobachtungsposition zweiter Ordnung sind nur wenige Beispiele für die systemtheoretische Fundierung.
Rainer Zech war ein Wissenschaftler, der komplexe Gedankengänge so darstellen konnte, dass sie verständlich und praktisch anwendbar geworden sind. Noch heute sind Teilnehmenden seiner Aus- und Weiterbildungen, aber auch seinen Beratungskunden Sätze von ihm im Ohr, die ihre Arbeit Tag für Tag prägen. Als nach eigener Aussage „leidenschaftlicher Anfänger“, der gedankliche Konventionen gerne gegen den Strich gebürstet und neue Ansätze daraus entwickelt hat, war Rainer Zech für viele Menschen eine Quelle der Inspiration und Motivation.
Das Prinzip des Gelingens prägte nicht nur seine wissenschaftliche Orientierung, sondern die gesamte Lebensphilosophie von Rainer Zech. Nach einem aus eigener Einschätzung gelungenen Leben ist er im Juni 2025 nach schwerer Krankheit verstorben. Neben der fachlichen Ebene schmerzt uns sein Verlust auch privat. Rainer Zech war unserem Team freundschaftlich verbunden und mir seit über 20 Jahren ein unersetzlicher Lebensgefährte.
Claudia Dehn für ArtSet und das con!flex-Team
„Gerade das Bewusstsein der eigenen Sterblichkeit kann uns für die Lust zu leben und für die Schönheit der Welt empfänglich machen. Ohne Tod kein lebendiges Leben!“ (aus Rainer Zechs letztem Buch: leben – sterben. Eine Poiethik des Gelingens)